Die Überschrift ist nur ein Teaser, weil, ausgeschrieben wäre die Überschrift für einen Blogeintrag viiiieeeeel zu lang und zu sperrig;). Koppelgebrauchshundeprüfung der ABCD e.V. in Langenlonsheim im Januar 2024, so ist dann der vollständige Titel dieses Beitrags...
Die Rheingauer Sheepdogs, genau genommen Sabine Weber, hat in Cooperation mit dem einzigen Wanderschäfer Rheinhessens, Finn-Ole Stephan, diese Prüfung ausgerichtet und wir waren bei den Vorbereitungen und als Teilnehmer dabei. Da Sabine für die Ausrichtung einer Prüfung mit 15 Teilnehmern à 15 Schafe nicht genügend eigene Schafe zur Verfügung stellen kann (jedes Schaf darf nur zweimal, in Ausnahmefällen maximal dreimal am Tag laufen), wurde die Prüfungstruppe um ca. 90 Schafe von Finn-Ole aufgestockt. Da für eine derartige Prüfung auch eine geeignete Fläche zur Verfügung stehen muss, fand diese auch nicht im Rheingau, sondern in Langenlonsheim in Rheinhessen statt, sozusagen also bei mir vor der Haustür ;). Aber, viel Platz bedeutet auch viele, viele Zäune stecken, Langenlonsheim bedeutet, sämtliches benötigtes Equipment muss von Eltville aus herantransportiert werden. Viel Arbeit also voraus... hier ein kleiner Rückblick:
05.12.2023: Wir, Sabine und unsere Hütegäng, bestehend aus mehreren hütebegeisterten "Mädels" nebst Hunden, verladen Gatter, Zäune, Steckpfosten, Tröge, Tore usw. für den Transport nach LaLo...
12.12.2023: 30 Schafe von Sabine sind in LaLo eingetroffen und wurden mit den 90 von Finn-Ole "vergesellschaftet". Diese müssen auch auf die Anforderungen einer KGP vorbereitet werden, kennen sie aus ihrem Alltag doch eher das "Furche laufen" der hütenden Schäferhunde. Wir stecken Zäune weiter und um, damit die Schafe genügend zu Fressen haben und stellen einen Pen, um die Schafe geordnet zum Einhüten heraussortieren zu können.
13. bis 28.12.2023: Wir, Sabine und die Hütegäng, treffen uns regelmäßig unregelmäßig zum Umstecken der Zäune und zum "Einhüten" der "Wanderschafe" ;)
03.01.2024: Der Tag des eigentlichen Aufbaus - eigentlich...
... Dauerregen und über alle Maßen gesättigte Böden ließen das Grundwasser steigen. Und dort, wo sich der Unterstand befindet, war das gesamte Equipment, welches für die Prüfung benötigt wird, gelagert (die Schafe standen zu dem Zeitpunkt auf einem anderen Teil der riesigen Fläche). Keine Chance mit dem Hänger dorthin zu gelangen...
Aber, dank Dani, Jenny und Sabine gab es eine Lösung - mein Respekt war euch jedenfalls sicher!
Gut, wenn man dann wenigstens Reserveklamotten dabei hatten, auch wenn die Schlappen bestimmt nicht die beste Wahl zum Aufbauen gewesen sind - aber wenigstens trocken 🤣
Die übrigen Klamotten kamen zum Trocknen auf die Wäscheleine, also den Zaun. Der war übrigens innerhalb einer weiteren Stunde komplett im permanent steigenden Wasser verschwunden...
Letztendlich konnten wir dann auf der (noch) trockenen Prüfungsfläche das Gröbste aufbauen, der Rest und das komplette Abzäunen der Prüfungsfläche sollte dann am folgenden Tag erfolgen - sollte...
04.01.2024: Es kam noch viel schlimmer...
Die komplette Prüfungsfläche, die Zuwegung und ein Teil der Weide standen meterhoch unter Wasser. So wurden an diesem Donnerstag nur die Schafe in andere Teile der Fläche verlegt und inständig gehofft, dass der Pegel sinkt - die Hoffnung blieb, dennoch wurden die Teilnehmer auf eine eventuell sehr kurzfristige Prüfungsabsage vorbereitet.
05.01.2024: Die Hoffnung siegte... der Pegelstand sank stündlich und deutlich. Mit einigermaßen dichten Gummistiefeln konnte Mensch trockenen Fusses das Prüfungsgelände erreichen. Selbiges war mittlerweile nahezu frei vom Wasser...
Ergo, das Gelände abschließend komplett eingezäunt, letzte Aufbauarbeiten absolviert, Schafe noch einmal mit dem Gelände vertraut gemacht, letzte Aufgaben verteilt und uns daumendrückend für keine weitere Katastrophen auf den ganz frühen Morgen des ersten Prüfungstages vertagt...
Was für herrliche Aussichten - Preise by Jenny
Glückstorte by Sarah
06.01.2024, 05:30 Uhr, mein Wecker schellt, ich gehe runter mir einen Kaffee machen, Aivy geht mit (das macht sie sonst nie!!!) und legt sich demonstrativ vor die Haustür, getreu dem Motto, "gehen, nicht ohne mich!", ist aber ansonsten völlig unaufgeregt. Ich interpretiere ihr Verhalten (leider fehl) als "sie merkt mir an, dass heute ein besonderer Tag ist...". Weit gefehlt, dem Zwerg war richtig schlecht und so hatte ich, quasi bevor ich überhaupt eine Chance hatte, richtig wach zu werden, den Wischmop in der Hand und den ersten Gassigang des Tages erledigt. Nein, solche Starts in den Tag brauche ich nicht und klar, pünktlich zum Treffen konnte ich auch nicht mehr sein... das war allerdings jetzt auch nicht sooooo schlimm, weil die restliche Crew vor Sonnenaufgang auch nicht wirklich vor Ort was machen konnte...
Vorab, die Veranstaltung ist super und völlig problemlos gelaufen, wir hatten (über beide Tage) ein tolles Schafsortier- und -stellteam (toll @all, die für einen reibungslosen Verlauf sorgten!), wir waren stets gut in der Zeit und es gab keinerlei "doofe" Zwischenfälle. Nur das eigentlich geplante Catering fiel den widrigen Umständen zum Opfer...
Ich war unsicher, ob ich den Zwerg in Anbetracht ihrer Malässen starten sollte, allerdings war sie, nachdem sie quasi "leer" war, super gut drauf und ließ auch keinen Zweifel daran, dass sie gefälligst arbeiten möchte, wenn sie denn nun schon mal so früh aufgestanden ist... so also durfte sie starten.
Alle Bilder von "Aivy in action" von A.K. Photography (Astrid Koch)
Die Schafe hatten definitiv sehr früh im Verlauf der Prüfung eine Idee davon, wo es Futter gibt (verleitende Tröge mit leckeren Semmeln) und wo "Schluss", also der Eingang zum Ruhepferch ist. Und da die "Wanderschafe" klare Ansagen gewohnt sind, fiel es dem einen oder anderem Border Collie schwer(er), die Schafe auf Linie zu halten. Der Parcours war ähnlich dem in Römerberg. Samstag habe ich es - mal wieder - ganz am Anfang vermasselt, beim Auspferchen und Stabilisieren vor der "Straße" lagen meine Nerven blank. Letztendlich haben wir es bis zur Sortieranlage geschafft, dort aber war dann Schluss für uns (Zeitüberschreitung).
Und auch diesmal habe ich ernsthaft überlegt, ob ein Start am Sonntag überhaupt Sinn macht oder mich möglicherweise nur weiter runter zieht. Der Hütegäng und Sabine sei Dank, wir sind dann auch Sonntag noch einmal angetreten. Die Schafe hatten mittlerweile einen genauen Plan, wie sie die Läufe zu ihren Gunsten absolvieren könnten (es gab vergleichsweise viele Disqualifikationen, weil die Schafe die Prüfung durch Verlassen des Parcours vorzeitig beendeten). Ich hatte zumindest auch eine Idee davon und so bemühte ich mich, Aivy davon zu überzeugen, den Schafen zu vermitteln, dass ein Verlassen des Parcours keine Option ist. Das hat dann auch vergleichsweise gut geklappt und wir konnten am Sonntag immerhin 80 von 150 Punkten mit nach Hause nehmen. Puhhh! Sehr stolz bin ich darauf, dass der Zwerg mittlerweile auch mal eine längere Distanz wegtreiben kann (noch nicht so schön geradeaus und "straight" auf der Nase, sondern mit noch (wahrscheinlich zu) vielen, zu großen Flanken, die die Schafe immer mal wieder "kippen" ließen) und... dass der 150m - Outrun funktioniert hat!
Alles in Allem... was für ein tolles Wochenende - trotz teilweise so widriger Umstände! Toll und danke an alle, die das ermöglicht habe! Und, quasi PS: ich kann hier ja nur berichten von den vorbereitenden Aktivitäten, die ich selber hautnah mitbekommen habe, da gab es bestimmt noch viel, viel mehr zu tun und das ganze Bürokratiegedöns musste ja auch noch erledigt werden - danke, Sabine!