Seit gestern habe ich den Hauch einer Ahnung, durch welch kulinarische Köstlichkeiten ich bei meinen täglichen Spaziergängen mit meinen Mädels wandle… Ob Löwenzahnblüte, Knoblauchrauke, Vogelmiere oder Spitzwegerich, auf einer geführten Kräuterwanderung rund um Stadecken-Elsheim mit anschließender Verköstigung der heimischen und teilweise selbst gesammelten Wildkräuter (selztal-ultimativ.de) durfte ich „lernen“, welche Kräuter wie angemacht und zubereitet gegessen werden können oder auch, welches Kraut gegen welches Unwohlsein gewachsen ist. Mal nussig, mal nach Erbse, Rettich oder Kokos riechend oder schmeckend - faszinierend die Gerüche, die die zerriebenen Kräuter ausdünsten, die Geschmacksnoten auf der Zunge beim vorsichtigen Biss ins junge Kraut. Und interessant die alten Bräuche rund ums wilde Kraut, die einen aber durchaus auch mal schauern ließen.
Knoblauchrauke, schmeckt an den Schnittstellen - wie der Name sagt - nach Knoblauch
Vogelmiere - ein Hauch von Erbse
Spitzwegerich - für Hustensaft zum Selbermachen
Das Menü
... und die Kräuterkruste (mit Lamm) und Kräuterhollandaise - soooooooooooooooo lecker
Aber auch die Folgen übermäßiger Bewirtschaftung, die eine deutliche Reduzierung der Artenvielfalt nach sich zieht, mussten wir sehen, ebenso wie die massive Verdrängung heimischer Pflanzen durch eingeschleppte, wie zum Beispiel das Orientalische Zackenschötchen, welches hier kaum natürliche Fressfeinde hat und ohne Nutzen für die Bienen ist, weil die Blüten keinen Nektar haben.
Das Orientalische Zackenschötchen - nicht so niedlich, wie der Name vermuten lässt...
Ich jedenfalls gehe nun noch aufmerksamer durch unsere doch so wundervolle Landschaft, freue mich über jedes Kräutlein, welches ich identifizieren kann und ärgere mich über den teilweise doch allzu leichtfertigen Umgang mit Dünger, Chemie und „Mitbringseln“ aus fernen Ländern. Mir reicht in der Regel auch die „Reise“ in die uns größtenteils doch recht unbekannte Natur, zumal ich diese „Auszeit“ nahezu täglich genießen kann…