…“stimmt nicht“! So denkt jedenfalls möglicherweise der eine oder andere Agilitysportler, weil ich nicht Wochenende für Wochenende auf Turniere fahre, Starts auch schon mal wegen schlechter Witterungs- und Bodenverhältnisse oder Temperaturen jenseits der 30°C – Grenze absage, nicht mindestens dreimal pro Woche trainiere, nicht auf „Runnings“ umstelle und auch keinen Futterautomaten habe. Ich persönlich finde die Entwicklung dieses Sports in den letzten Jahren teilweise doch arg befremdlich und so ganz alleine kann ich mit meiner Einstellung nicht sein, wenn auch Brigitta Bartus in der Agility Live (4/2106) fragt, ob „der Hobby-Agility-Sportler (…) vom Aussterben bedroht“ ist und Mina Piske sich in der gleichen Ausgabe kritisch mit dem „Frühsport“, also der Tatsache, dass „heute (…) der Hund nicht mehr erwachsen werden“ muss, „um an der lustigen Beschäftigung Agility teilhaben zu können“, auseinander setzt. Und ich finde es auch bedenklich, dass immer häufiger auch auf „kleinen“ Turnieren Parcours stehen, deren (für die Hundegesundheit) optimalen Lauflinien, wenn sie vom Hobbysportler überhaupt gesehen werden, nur von Profis geführt werden können, weil unsereins (also eigentlich das Gros der Agiläufer) das körperlich gar nicht leisten kann. Manchmal wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass sich manche Leistungsrichter (aber GsD bei Weitem nicht alle!) im Hinblick auf den schnellsten und anspruchsvollsten Parcours gegenseitig übertreffen wollen und uns "Normalos" zeigen wollen, wie unfähig wir doch sind. Jedes DIS zählt (wobei ich manchmal über deren eigenen Fertigkeiten nicht schlecht staune). Nun gut, um (konstant) vorne mitlaufen zu können, müsste ich (nicht unbedingt meine Mädels) jedenfalls viel mehr trainieren, mehr Turniere starten, möglicherweise auch noch Mental-, Konditions- und Koordinationstraining machen. Dafür fehlt mir allerdings die Zeit (und ein bisschen Geld muss ja auch noch verdient werden!) und für die meisten von uns (Mensch und Hund) gibt es ja auch noch ein Leben neben dem Hundesport. Meine Mädels brauchen das Agility jedenfalls nicht zwingend (wie wahrscheinlich die meisten Hunde auch) und natürlich werden wir das Agility nicht an den Nagel hängen, als Teamsport zusammen mit dem Hund finde ich es wirklich toll, ich würde mir nur - von allen Beteiligten - ein bisschen mehr Augenmaß wünschen.
PS: …dass ich die HSVRM-Landesmeisterschaften abgemeldet habe, ist allerdings ausschließlich dem Umstand geschuldet, dass ich mir im letzten Training eine arg schmerzhafte Bänderzerrung im linken Fuß zugezogen habe, die nun erst einmal ausheilen muss.
Foto: Carina Edel, Agility Pirates Trebur