… und war gerade nicht weit von einem hysterischen Anfall entfernt. Im Hinblick auf intolerante Nichthundehalter gegenüber Hunden bin ich ja wirklich einiges gewöhnt, von Anschnautzern, ich solle gefälligst meine Hunde an die Leine nehmen (ohne besonderen Grund) über wüste Beschimpfungen von Fahrradfahrern, die ohne Temporeduzierung an mir vorbeibrettern, ohne mir auch nur den Hauch einer Chance zu geben, meine Maidlis zurückzurufen oder wenigstens auf Distanz ins Platz zu donnern. Auch kann ich sehr gut verstehen, dass mancher Nichthundemensch verärgert über Dauergekläffe, nicht weggeräumten Hundekot oder hündisches Markieren an nahezu jeder (H)Ecke ist, aber was ich gerade erleben musste, war die Krönung alles bisher Erlebten und trieb mir die Tränen der Fassungslosigkeit in die Augen.
Meine Mädels trödelten schnüffelnd während unserer kleinen Nachmittagsrunde auf einem geschotterten Feldweg (!) hinter mir her, wir hatten es nicht eilig und ich war völlig tiefenentspannt. Die Strecke hatte ich so gewählt, dass wir die, natürlich geteerte, Route der - Achtung: Ironie! – SchönwetterundnuramWochendespaziergänger nur zweimal kurz kreuzen mussten. Hinter mir dann plötzlich ein Auto (dessen Insassen vermutlich den „langen“ und mit Tempo 30 belegten Weg durch unser Örtchen zur hier sehr beliebten Straußwirtschaft vermeiden wollten). Sheela weit hinter mir am Wegrand schnüffelnd… ich signalisiere dem Fahrer „STOP“, obwohl ich sicher war, dass er sie gesehen hat. Sheela geht ein paar Schritte weiter und bleibt erneut, versunken in ihrer Welt der Gerüche, stehen (für Blogneulinge: Sheela ist altersbedingt stocketaub!) und der Autofahrer fährt einfach weiter, immer weiter, immer dichter… ich schreie laut, „STOP! STOP!“, stelle mich selbst vor das Auto und sichere Sheela, ein SchönwetterundnuramWochendespaziergänger ruft mir von der geteerten Route aus zu: „Leinen Sie ihre Hunde doch an!“ und ich fassungslos: „Der darf hier doch gar nicht fahren!!! Sind wir Hundehalter denn immer an allem schuld?“. Er: „Ja!“. Ich *Heul*.
Mir fehlt es an Worten, was für eine Gleichgültigkeit gegenüber der Natur (in dem Fall unerlaubter Weg), dem Tier (in diesem Fall dem Hund) und den Mitmenschen (in dem Fall ich). Hauptsache, schnell beim eigenen Schoppen… Na denn, Prost!