Heute bin ich mal wieder in den Roundpen gegangen, um mit Aivy ein bisschen „Schafe ausbalancieren“ und laaaaaaaaaaaaaaaangsames Treiben am Zaun entlang zu trainieren. Die für Letzteres notwendigen ganz kurzen Flanken beherrscht Aivy nämlich noch nicht so gut und lange. Nachdem der erste Durchgang dann auch nur „so lala“ war, lief der zweite Durchgang ausgesprochen gut. Aivy war sehr konzentriert, ruhig und hörte auch sehr gut zu. Hach, da hat das Arbeiten mit dem Zwerg mal wieder richtig viel Spaß gemacht…
Aber das Leben ist halt nicht nur Ponyhof, und so fragte mich meine Lehrmeisterin Sabine W., ob ich mit Aivy alleine (!) die Schafe von der Trainingswiese in ihr Wochenendquartier umtreiben mag, während sie selbst dort noch ein paar Vorbereitungen trifft. Ups, sind zwar nur wenige hundert Meter, aber ohne ihre Hilfe und ohne ihre Rheingauersheepdogs, das haben wir ja noch niiiieeee gemacht… Aber klar, die Aufgabe reizte mich sehr und ich nahm die Herausforderung an.
Und da stand ich dann, von allen guten Geistern verlassen (Sabine…?!?!), dafür mit 13 Schafen und Aivy! Gleich am Anfang wurde es schwierig, die Hälfte der Herde stand vor dem Unterstand, die andere darin. Ich ließ Aivy abliegen und die Schafe, die draußen waren dort halten, während ich die übrigen Schafe aus dem Stall scheuchte. Wir brauchten dann zwar zwei Anläufe, aber dann konnte es losgehen. Runter von der Weide, raus ins freie Gelände mittenmang der Weinreben. Aufregend! Aber ich wusste, hier können die Schafe auf keine Straße rennen und wenn sie vor Aivy weg und irgendwo in die Reben laufen, kann Sabines Jayjay diese auch wieder zurückbringen. Das nahm mir ein wenig die Unsicherheit. Aivy schob mir brav die Schäfchen hinterher und da sie ein vergleichsweise hohes Druckpotential hat, musste ich sie vor allen Dingen auf Abstand halten. Das funktionierte auch überwiegend gut, mangels Erfahrung zogen die Schäfchen dann aber doch einmal an mir vorbei. Es ist mir dann tatsächlich gelungen, Aivy mit einer Flanke durch die Reben vor die Schafe zu schicken und diese auf Position zu halten, und, nachdem ich wieder vor den Schafen war, Aivy mit einer weiteren Flanke wieder hinter diese zu bringen. War ich stolz aufs Zwergi!!! Die letzten Meter verliefen dann wieder reibungslos und die Schäfchen landeten völlig unaufgeregt auf ihrer Weide…
Schafhaltung besteht ja nun aber nicht nur aus „Schafe von A nach B bringen“ und Hüten. Damit die Schafe über das verlängerte Wochenende genügend Futter haben, musste die Weidefläche noch ein bisschen erweitert und Zäune gesteckt werden und da ich ja heute unverhofft mit dem Ernst der Schafhaltung konfrontiert wurde, war ich für diesen Job auch völlig unzureichend eingekleidet;). Aber, Augen zu und durch und so war ich - trotz von Dornen zerkratzen und Mücken zerstochenen Armen und Beinen - glücklich, dabei gewesen zu sein und wieder was gelernt zu haben. Gerne wieder!
Bilder gibt es natürlich keine, außer eins…
… das Tüütchen (und Kenzie natürlich auch) mussten für diese Aktion kurzzeitig in Sabines Auto „umgeparkt“ werden (da ich meines, für die Mädels allseitig offen, nicht unbeaufsichtigt zurücklassen lassen wollte). Was Tüüti davon wohl hält?