Ich habe ja vergleichsweise lange überlegt, wie und ob ich mit dem älter werdenden Kenzkind, das gerne noch will, aber nicht (mehr) so kann, im Agility weitermache. Kenzie ist nun fast neun, hatte in der Tat im letzten Jahr noch ein paar Achtungserfolge, aber ansonsten halt auch viele Läufe mit Zeitfehlern. Nun habe ich sie also (wie angekündigt) zurückstufen lassen und nach fünf Monaten Turnierpause sind wir gestern in Oestringen bei den WorkingDogs Friedrichsthal gestartet (LR Sascha Grunder und Nikolas Koch). Los ging‘s mit der sehr anspruchsvollen A3. Man konnte gut beobachten, wie weniger gut ausgebildete Hunde sich hin und wieder mal bei hohem Tempo förmlich „verrissen“ (insbesondere im „Large“), während die gut ausgebildeten Hunde und ihre in der Regel sehr laufstarken Menschen ganz wundervolle und schnelle Läufe zeigten, auf sehr hohem Niveau, welches aber mit Sicherheit mit nur ein-, zweimal Trainieren in der Woche nicht zu erreichen ist. Hochkarätiger Sport, ich habe gerne zugeschaut. In der A2, die vor wenigen Jahren mit Sicherheit noch als 3er durchgegangen wäre, gab es dann auch nur zwei Nullfehlerläufe, Kenzie musste sich lediglich einer ebenfalls sehr routinierten und zurückgestuften Seniorin geschlagen geben und wurde hinter dieser zweite. Im Spiel gelang uns noch ein Nuller, allerdings trennten uns dann schon ein paar Sekunden von den vorderen Plätzen und so wurde es nur der vierte Platz. Aber, wir hatten viel Spaß und Kenzie war wirklich gut drauf! Nun gehen wir erst Ostern wieder an den Start, bis dahin muss Kenzie allerdings Tattoo in dem einen oder anderem gebuchten Training vertreten, unter anderem auch zwei Tage bei Thomas und Roy. Im Übrigen hat sich Steffi Röcker gestern das Tüütchen mal physiotherapeutisch angeschaut (danke dafür!) und vermutet eher ein muskuläres Problem. Nun, wir werden sehen, ich habe mir gerade ein paar Clickeraufgaben vorgenommen und so wird uns jedenfalls nicht langweilig…
Kaum wieder mit ein wenig Training angefangen und schon das „Aus“! Nach nur drei lahmfreien Wochen fing Tattoo vergangenen Samstag nach dem Morgenspaziergang wieder an zu lahmen, und diesmal auch vergleichsweise heftig. Mein erster Gedanke war natürlich „Kreuzband“, dafür zeigte sie aber keine weiteren typischen Symptome. Und da Lahmheit ja nun auch sonst kein lebensbedrohlicher Zustand ist, habe ich mich entschlossen, der Maus eine Schmerztablette zu geben und mir vorgenommen, gleich Montagfrüh beim Tierarzt auf der Matte zu stehen. Dieser, wie offensichtlich alle Tierärzte im Umfeld, deklarierte aber den Rosenmontag zum Feiertag und so habe ich mir direkt einen Termin in einer Tierklinik geben lassen. Heute nun die ausführliche Untersuchung und obwohl sie keine weitere Schmerztablette bekommen hatte, zeigte sie keinerlei Lahmheit oder sonstige Auffälligkeiten. Sie reagierte lediglich minimal auf Druck am Ende der Lendenwirbelsäule, sonst nix! Knie und Lendenwirbelsäule wurden geröntgt und auch hier keine deutlichen Hinweise auf irgendetwas, was das Lahmen umfänglich erklären würde. Lediglich an einer Stelle ein klitzekleiner Hinweis darauf, dass eine Bandscheibe, aufgrund eines traumatischen Geschehens, vielleicht ein bisschen vorgewölbt ist, aber dies auch nur sehr vage vermutet. Die Maus bekam nun eine Cortisondepotspritze (wobei ich nicht sicher bin, ob das jetzt wirklich die richtige Wahl war) und die Auflage, vier Wochen Ruhe zu halten. Kein Rennen, kein Toben und natürlich auch kein Sport. Bitter, weil ich im März noch tolle Seminare bei Stephanie Röcker, Roy Fontaijn und Thomas Behrendt gebucht und meine Urlaubsplanung entsprechend drum herum gelegt hatte. Kenzie kann ich aber auch nicht mehr so viel zumuten (siehe Seminar bei Mona Gräfenstein), auch wenn sie definitiv ein bisschen was davon übernehmen kann. Ich gebe zu, dass mich das arg frustet, ich hatte mir den Saisonstart anders vorgestellt. Und das wirft uns jetzt sportlich auch erst mal zurück, aber meine größte Sorge ist, dass die konventionelle Therapie, in Kombination mit Physio und Osteopathie, nicht anschlägt und wir die Ursache nicht finden oder nicht therapiert bekommen. Erinnerungen an Sheelas „Krankengeschichte“ kommen unweigerlich auf. So gesehen würden wir uns jetzt sehr über ein paar Däumchen freuen…
Ich bin nicht sicher, ob's Tüütchen ihr gesundheitliches Problem, also die Lahmheit, wirklich überwunden hat. Wir haben heute, nach langsamen Aufbau abseits des Hundeplatzes und viel Gymnastik, wieder mit dem Training begonnen. Spazierengehen, dabei rennen und flitzen, geht schon lange wieder und auch ohne Probleme. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nach dem kurzen Sequenztraining wieder ein wenig unrund lief, nicht lahm, aber eben unrund. Spaß hatte sie trotzdem und so hoffe ich sehr, dass wir schrittweise weiter machen können...
Sheela, *14.02.2005 - Happy Birthday, geliebte Gready!
… das Kenzkind und ich. Sie eher körperlich und ich eher (oder auch???) im Kopf. Wir waren „auf Seminar“, bei Mona Grefenstein, ein Seminar, das ich soooo gerne mit Tattoo belegt hätte. Die ist aber nach ihrer Kniegeschichte noch nicht wieder im Training und so hatte ich die Wahl, absagen oder mit Kenzie mitmachen, wohlwissend, dass es für sie und für mein Weiterkommen nur bedingt tauglich ist. Ich habe mich für „Mitmachen“ entschieden, weil ich auch so sicher viel von Mona lernen kann. Mir gefällt Monas Führstil und ihr Weg, junge Hunde aufzubauen sehr, für Kenzie war’s dann aber am Ende doch ein bisschen „too much“. Kenzie war anfangs wirklich mega gut drauf, teilweise zu gut und auch ein bisschen frech. Das viele „an die Hand kommen“ ist ja jetzt eh nicht so ihr Ding, weil sie einen eher großen Arbeitsabstand hat, sie hat es aber viel besser als gedacht angenommen. Überhaupt sollten wir Varianten austrainieren, die ich im Parcours im Lebtag nicht so geführt hätte, aber getreu nach dem Motto, man muss irgendwie alle denkbaren Möglichkeiten anwenden können, haben wir es, zumindest überwiegend, auch austrainiert. Nun, ich habe irgendwie gefühlt hundert Anläufe gebraucht, bis ich manch Besprochenes auch auf den Punkt umsetzen konnte, irgendwie habe ich theoretisch immer (!) alles verstanden, aber bis ich es auch richtig umsetzen konnte, vergingen ein paar Versuche. Kenzie war anfangs sehr brav, sehr schnell und zwischendurch auch mal rotzfrech („ich weiß, Slalom, aber ich nehm’s Tunnelloch“) und am Ende wirklich platt, keinen Zug mehr nach vorne, gar keinen… Toll war es trotzdem, ich konnte viel mitnehmen und hoffe, irgendwann auch mal mit Tattoo einen Seminarplatz bei Mona zu ergattern. Ein kleiner Hauch von Traurigkeit überkommt mich dennoch, weil wahrscheinlich war das nun das letzte Seminar mit Kenzie. Im Training wollte auch irgendwie niemand glauben, dass die Maus bald neun wird. Wird sie aber und nach der Schlusssequenz lässt es sich nicht mehr verleumden...