Nein, Denkpause… wer bloggt und ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert, muss damit rechnen, dass bei Weitem nicht jeder Leser die Meinung des Verfassers vertritt und die eigene Meinung auch durchaus mal geeignet ist, zu polarisieren. Solange die gedankliche Auseinandersetzung mit einem Thema dabei sachlich ist (und bleibt), kann sie ja auch durchaus zum Nachdenken und zum „über-den-eigenen-Tellerrand-gucken“ führen. Manchmal allerdings kann es - leider - im Eifer des (Wort-) Gefechts auch dazu führen, dass man den falschen Ton oder die falsche Wortwahl trifft und damit jemandem persönlich auf den Schlips tritt, was natürlich nicht im Sinne eines Blogs ist. Mich führen Reaktionen, die mich auf etwas zu laxen Umgang mit meinen Wörtern hinweisen, durchaus zum Innehalten und ggf. natürlich auch zur entsprechenden Korrektur eines Beitrags, ohne dabei die inhaltliche Kernaussage in Frage zu stellen. So habe ich also mich und meine Worte in den letzten eineinhalb Wochen sortiert und auch sonst sind wir nicht tatenlos durch die reale Welt marschiert, allerdings, mit Rücksicht auf die geschundenen Bänder in meinem linken Fuß, deutlich behutsamer als üblich. Fürs Fotografieren brauche ich weder Füße noch Wörter und so mussten Sheela und Amaroo noch das eine oder andere Mal als Model herhalten und Taddy durfte ein bisschen Slalomtraining ohne allzu große Einwirkung meinerseits absolvieren. Ob’s hilft? Wir werden sehen…
Ach ja, die Prüfung zum Übungsleiter "Agility" im HSVRM habe ich nach dem praktischen Teil des Trainerlehrgangs auch noch abgelegt.
Training abgesagt wegen Turnier, Turnier abgesagt wegen Bänderzerrung ... und nun ein komplett freier Sonntag. Was tun??? FOTOS...!!!
Ganz viele neue Fotos meiner Mädels gibt es in der Sommergalerie und dann durfte ich gestern noch den lütten "Maralingas Little Amaroo", der vor einer Woche bei Jenny eingezogen ist, fotografieren. Seine Bilder gibt es im "Modelbereich"...
…“stimmt nicht“! So denkt jedenfalls möglicherweise der eine oder andere Agilitysportler, weil ich nicht Wochenende für Wochenende auf Turniere fahre, Starts auch schon mal wegen schlechter Witterungs- und Bodenverhältnisse oder Temperaturen jenseits der 30°C – Grenze absage, nicht mindestens dreimal pro Woche trainiere, nicht auf „Runnings“ umstelle und auch keinen Futterautomaten habe. Ich persönlich finde die Entwicklung dieses Sports in den letzten Jahren teilweise doch arg befremdlich und so ganz alleine kann ich mit meiner Einstellung nicht sein, wenn auch Brigitta Bartus in der Agility Live (4/2106) fragt, ob „der Hobby-Agility-Sportler (…) vom Aussterben bedroht“ ist und Mina Piske sich in der gleichen Ausgabe kritisch mit dem „Frühsport“, also der Tatsache, dass „heute (…) der Hund nicht mehr erwachsen werden“ muss, „um an der lustigen Beschäftigung Agility teilhaben zu können“, auseinander setzt. Und ich finde es auch bedenklich, dass immer häufiger auch auf „kleinen“ Turnieren Parcours stehen, deren (für die Hundegesundheit) optimalen Lauflinien, wenn sie vom Hobbysportler überhaupt gesehen werden, nur von Profis geführt werden können, weil unsereins (also eigentlich das Gros der Agiläufer) das körperlich gar nicht leisten kann. Manchmal wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass sich manche Leistungsrichter (aber GsD bei Weitem nicht alle!) im Hinblick auf den schnellsten und anspruchsvollsten Parcours gegenseitig übertreffen wollen und uns "Normalos" zeigen wollen, wie unfähig wir doch sind. Jedes DIS zählt (wobei ich manchmal über deren eigenen Fertigkeiten nicht schlecht staune). Nun gut, um (konstant) vorne mitlaufen zu können, müsste ich (nicht unbedingt meine Mädels) jedenfalls viel mehr trainieren, mehr Turniere starten, möglicherweise auch noch Mental-, Konditions- und Koordinationstraining machen. Dafür fehlt mir allerdings die Zeit (und ein bisschen Geld muss ja auch noch verdient werden!) und für die meisten von uns (Mensch und Hund) gibt es ja auch noch ein Leben neben dem Hundesport. Meine Mädels brauchen das Agility jedenfalls nicht zwingend (wie wahrscheinlich die meisten Hunde auch) und natürlich werden wir das Agility nicht an den Nagel hängen, als Teamsport zusammen mit dem Hund finde ich es wirklich toll, ich würde mir nur - von allen Beteiligten - ein bisschen mehr Augenmaß wünschen.
PS: …dass ich die HSVRM-Landesmeisterschaften abgemeldet habe, ist allerdings ausschließlich dem Umstand geschuldet, dass ich mir im letzten Training eine arg schmerzhafte Bänderzerrung im linken Fuß zugezogen habe, die nun erst einmal ausheilen muss.
Foto: Carina Edel, Agility Pirates Trebur
In der Tat bin ich kein Freund großer Sportsevents. Wo bleibt der Sport bei all den wirtschaftlichen und politischen Interessen? Aber dieser Frage mag ich hier gar nicht nachgehen, das würde den Grundgedanken dieses Blogs sprengen, und so gönne ich dem Rest der Nation dieses alle zwei Jahre wiederkehrende „Wir“ –Gefühl, das Teilen von Leid und auch von Freud und auch das kollektive und meist sehr ausgelassene Feiern, insbesondere nach erfolgreichen Spielen „unserer“ Mannschaft. Allerdings fehlt mir ein wenig das Verständnis für das Ausufern dieser Freude, die dann durchaus auch mal Mittel zum Zweck wird, wenn andere, Mensch wie Tier, hierdurch mitunter auch belästigt werden. Dem Hörensagen nach ist dies in den Städten ja durchaus üblich, mit Autokorsos und Feuerwerk „unseren“ Sieg, und sei es auch nur einer auf der Etappe, zu feiern, in ländlichen Regionen (so wie bei uns) allerdings eher nur nach erfolgreichen Finalspielen (und davon hatten wir ja jetzt in den letzten Jahren nicht soooo viele). Und nein, ich (wir) brauchen das nicht wirklich. Tattoo hat fast zwei Jahre gebraucht, das Trauma der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2014 zu verarbeiten, als uns quasi aus dem Nichts die Böller und Feuerwerkskörper um die Ohren flogen. Wir haben zwei Jahre gebraucht, damit sie wieder halbwegs entspannt Spazierengehen kann, wenn in den benachbarten Obstplantagen mal ein Schreckschuss zur Vertreibung von Vögeln losgeht, zwei Jahre, um Gewitter, zwar nach wie vor angespannt, aber nicht mehr panisch, zu ertragen, zwei Jahre, um lärmende Großbaustellen ohne eingeklemmt Route und an der Leine ziehend zu passieren. So gesehen … des anderen Freud (was aber nicht heißt, dass ich dem deutschen Team den EM-Titel nicht gegönnt hätte!).
... oder auch, leben, wo andere Urlaub machen. Fasziniert von dem An- und Ausblick und den Farben musste ich heute früh mal ein schnelles Smartphone-Foto machen :)