Heute war mein Glückstag. Erst verliere ich beim morgendlichen Spaziergang einen Handschuh, was wohl eher Pech ist. Mit Sheela mache ich allerdings manchmal ein Spiel, bei dem ich, natürlich ganz versehentlich, einen Ball, einen Handschuh o.ä. „verliere“ und sie dann mit einem „Ooooh, I lost…!“ zum Suchen zurückschicke. Heute dann der „Ernstfall“ und Sheela ist gute 500m zurück gerannt, um meinen Handschuh zu suchen und tatsächlich auch zu finden. Good girl! Etwas später waten wir über eine wadenhoch geflutete Wiese und … finden unseren Schleuderball, den wir vor gut zwei Wochen hier versenkt haben, wieder. Wenn das man nicht toll ist…
Nun, zwei meiner Mädels machen ja „Leistungssport“, und um da einigermaßen gut zu sein, reicht es eben nicht, zweimal die Woche über ein paar Hürden auf dem Agiplatz zu hüpfen. Also machen die Mädels regelmäßig Frühsport, um etwas für Fitness, Körperkoordination und Kondition zu tun. Los geht es selbstverständlich mit einer Löserunde, während dieser werden bereits die ersten lockeren Trabeinheiten eingeschoben. Kenzie baut schon mal von Markierung zu Markierung ein paar Start-Stopp-Übergänge ein und Tattoo ein paar Kraftübungen (Handstand! Madame pieselt im Zweifüßlerstand…). Danach beginnt das Lauf- und Koordinationstraining, schnelles Flitzen über Stock und Stein, kreuz und quer über Feld und Wiese, durch knöcheltiefen Matsch und über teilweise hoch geschichtete Erdschollen, der Körper muss permanent die Bodenunebenheiten ausgleichen - ein fein abgestimmtes Training aller (!) Muskeln, Bänder und Sehnen und natürlich deren Koordination. Zwischendurch gibt es ein bisschen Sprunggymnastik, Kenzie absolviert dabei bis zu 29 (!) Mäuserlsprünge am Stück, während Tattoo nach drei, vier Hüpfern immer mal wieder eine Galoppade einbaut, aber der permanente Wechsel der Gangart macht’s halt aus. Zur Kräftigung der Vorhand wird auch immer mal wieder im Akkord die Erde umgegraben (gebuddelt). Und dann, endlich, das Sprinttraining (nach Hasensichtung), Kenzies absolute Lieblingsdisziplin!!! Tattoo zieht es vor, riesige Kreise im gleichmäßig schnellen Galopp zu ziehen (Outruns!). Gegen Ende des morgendlichen Trainings gibt es noch ein bisschen Kneipp’sches Wassertreten auf vom vielen Regen und übergetretenen Bächen gefluteten Wiesen oder, im Sommer, noch ein bisschen Schwimmen im Bach. Nach knapp einer Stunde sind die Mädels dann platt, aber ausgesprochen glücklich wieder zu Hause, ein besseres Allround-Training kann es eigentlich nicht geben. Sheela macht übrigens auch mit, wenn auch nur das Seniorenprogramm, von allem etwas und in Maßen!!!
PS: ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass derartiges alltägliches "Training" ein wesentlicher Baustein für einen körperlich fitten und mental ausgeglichenen (Sport-) Hund ist und somit auch weitaus nachhaltiger ist, als x-mal die Woche Agitraining (oder was damit zu tun hat) auf dem Hundeplatz.
Heute früh, kurz nach Sonnenaufgang...
Weitere neue Bilder gibt es in den jeweiligen Galerien der Mädels!
... Neujahrsspringen in Nieder-Florstadt und trotz (für die Mädels etwas stressiger) Silvesternacht sind wir früh, sehr früh (!) aufgestanden, trotzten Müdigkeit und nasser Kälte, nur um am kleinen, aber feinen Neujahrsturnier des SGSV Ostheim zu starten. Das Starterfeld war überaus überschaubar, der Reithallenboden etwas tief, aber immer noch gut laufbar, die Parcours (Dirk Schambeck) eine angemessene Mischung aus Laufen, selbständigem Arbeiten des Hundes (Slalomeingang!) und kniffligen Stellen, die Stimmung durchweg gut! Los ging's mit A1, Tattoo war in der Aufwärmphase etwas ruhig, im Parcours dann aber hoch konzentriert, extrem führig und ganz bei mir, sodass wir einen wunderbar runden und flüssigen A-Lauf hatten (V0/1.Platz) und somit unsere 2. Quali erlaufen konnten. Ich bin schon mächtig stolz auf mein kleines Mädchen!!! Der A3-Lauf hatte es in sich, Startsprung, mit 180°-Wendung auf die Wippe und dann vier Sprünge ab durch die Reithallendiagonale in den offenen Slalomeingang. Kenzie stand die Wippe wie eine Eins, ich kam gut weg und Kenzie hat ohne zu zögern den Slalom getroffen und bescherte mir, trotz eines etwas großen Bogens mit kurzem Zug in Richtung einer Verleitungshürde, meinen zweiten Nuller des Tages und den 3. Platz - da war ich platt! Das Kenzkind ist zwar nicht die Schnellste, aber mittlerweile halt ein ziemlicher Verlasshund, die selbst bei Tempodruck (in der Regel) die Stangen liegen lässt. Die Jumpings liefen dann zwar auch sehr gut, Kenzie habe ich aber, nachdem wir alle anderen Tücken bestens gemeistert hatten, kurz vor Schluss ins falsche Tunnelloch geschickt, weil ICH einen Wechsel so was von "verbaselt" habe, dass frau sich fast ein bisschen schämen muss. Tattoo war zum Spiel 1/2 dann "durch den Wind", müde, ein bisschen irre und etwas unsicher, ob ich am anderen Tunnel denn auch wirklich noch da bin (kurzum, sie kehrte im Tunnel um und nahm dann eine falsche Hürde), aber insgesamt sehr schnell und super sicher am auf Distanz geführten Slalom! Ansonsten fehlt der Maus schlicht und ergreifend und völlig natürlich noch Erfahrung! Alles in Allem ein ganz toller Tag mit vielen netten Menschen, ihren Hunden und schönem Sport. Ein gelungener Start ins Jahr 2015 und einen solchen wünsche ich hiermit nun auch allen Lesern meines Blogs!
Handyfoto von Jenny Koch
... und so sind wir zum Jahresabschluss noch mal zu einem Hinky-Seminar, diesmal ins schöne Saaarburg, gefahren. Mit von der Partie ein paar weitere (A') SECCOs und so hatten wir, neben einem anspruchsvollen Training, natürlich auch jede Menge Spaß.
Tattoo durfte endlich - und auch nur einen Tag - mal wieder an den Start und war nach der doch recht langen Agipause etwas übermotiviert und recht entscheidungs- und lauffreudig, sodass wir hin und wieder "getrennte" Wege gelaufen sind. Aber die Maus hat (fast) nix verlernt, hat alle Sequenzen bravurös gemeistert und war sehr schnell unterwegs. Kenzie durfte dann Sonntag den kompletten Parcours laufen, was uns auch auf Anhieb fehlerfrei gelang! Im Anschluss gab es noch ein paar Trainingssequenzen und einen weiteren, mit der einen oder anderen üblen Verleitung gespickten Parcours, denen Kenzie, wenn auch teils nur knapp und mit entsprechend großen "Umwegen" (Bögen) widerstand. Alles in allem ein anspruchsvolles Seminar in einer vom Boden bis hin zu den Geräten tollen Halle, aus welchem wir wieder eine Menge lehrreicher Tipps mit nach Hause genommen haben. Übrigens: auch Saarburg ist wirklich eine Reise wert! Ein zauberhaftes kleines Städtchen, mit schnörkeligen Häuser, verwinkelten Gässchen, vielen Straßencafes und Plätzen, auf denen selbst im tiefsten Winter das Leben draußen stattfindet!