Vorab, wenn es irgend geht, nehme ich mir ein, zwei, drei Wochen nach Einzug eines Hundes Urlaub, um alle Zeit zur Eingewöhnung mit diesem zu verbringen. Nun bin ich aber selbstständig und der Alltag nicht immer ein Ponyhof. Kurzum, ich kann mich im Moment nicht vollständig aus meinem Job beamen, mit dem ich immerhin das vergleichsweise angenehme Leben meiner Mädels finanziere. Unsere Bürogemeinschaft zieht nämlich gerade um und neben der Aufrechterhaltung des "daily business" müssen Kisten gepackt, transportiert und wieder entpackt werden. Also stehen die nächsten Tage zumindest stundenweise ein paar Arbeiten an, die einfach gemacht werden müssen!
Heute nun mussten Buchhaltungsordner der vergangenen zehn Jahre umziehen, und da es sich hierbei um sensible Daten handelt, können die nicht mal so eben tagelang irgendwo rumstehen. Aber ich habe die Zeit zwischen den "Transporten" vergleichsweise sinnvoll genutzt. Gehe ich normalerweise mit einem Welpen zwecks Alltagssozialisierung in einen Baumarkt oder so, durfte Aivy mich heute ins nahezu ausgeräumte, durch Umzugs- und sonstigen Lärm aber belastete Büro begleiten. So ein kleines bisschen hat sie Bauklötze gestaunt, war aber so was von cool! Auf dem Weg zum Büro hat sie darüber hinaus rangierende Autos, einen Fahrstuhl (!) und ihr Spiegelbild in selbigen kennen gelernt. Und als ich dann mal schnell "um die Ecke" musste, musste sie mal kurz alleine im Büro warten (weil halt alle Durchgangstüren offen waren) und tat das ganz ruhig vor der Heizung liegend. Wat ne coole Socke und wir haben "Baumarktfeeling" und "Büro" quasi in einem Rutsch "erledigt". Danach gab es eine "alles-ist-gut-und-ein-bisschen-Druck-abbauen-Runde" in quasi schon bekannten Terrain (also die klitzekleine Runde, die die Maus nun schon ein paar mal gelaufen ist) und nun schlummert sie seelig auf meinem kleinen Kissen, welches eigentlich meine Netzgeräte für Laptop und Handy dekorativ verbirgt. Es sei ihr gegönnt...
Fotos gibt es leider immer noch nicht, weder das Wetter noch das Indoor-Fotografier-Equipment haben sich über Nacht verbessert, aber, ich reiche nach...!!!
Da isse nun und hat sich in den ersten 24 Stunden schon ganz prima eingewöhnt. Okay, die Abstandsregeln zu den erwachsenen Mädels und die Anstandsregeln im Hinblick aufs Hochspringen an Mensch und Möbel hat sie noch nicht kapiert, aber ansonsten ist sie fast fertig. Sie kennt Box, Halsband, Geschirr und Leine, hat eine Idee, was Stubenreinheit bedeuten könnte und ist ansonsten einfach nur cool. Mag durchaus daran liegen, dass sie ja nun schon 10 1/2 Wochen alt ist und Katja, ihre Züchterin, dem eigenen Interesse entsprechend, die Bande schon an einiges herangeführt hat. Gestern noch hat Aivy vom Flur aus das Treiben meiner Mädels ein wenig kritisch beäugt, heute rannte sie, vermutlich versehentlich, mit einem Spielzeug im Maul direkt in Tattoos "Fänge", äh, also in die Box, in die Tattoo sich zurück gezogen hatte, so nach dem Motto: "Fort mit dem Zwerg!". Tattoo ist - für mich erwartungsgemäß - not amused, teilt sie doch eher ungerne irgendwas und schon gar nicht "mich". Das machen Sheela und Kenzie jetzt auch nicht sooooo gerne, gehen aber insgesamt etwas gelassener und souveräner mit der Situation und dem Zwerg um. Aivys Spaß mindert das alles null, die kriegt zwischendurch mal ihre "5 Minuten" und fetzt durch ihr neues Revier, dass mir und meinen "alten" Mädels schwindlig wird. Ei, wie (Achtung: Wortspiel ) bin ich gespannt auf das, was da jetzt so kommen wird... ach ja, mit aktuellen Fotos kann ich aufgrund des extrem schlechten Wetters im November und fehlendem Equipment für Indoor-Aufnahmen nicht dienen. Daher eins, was den Zwerg im Alter von 5 1/2 Wochen zeigt...
Ach ja, apportieren kann sie auch schon...
...aus dem sauerländischen Kurzurlaub
... unser (jährlicher) Kurzurlaub für Leib und Seele. Zum nunmehr dritten Mal haben wir uns eine "Auszeit vom November" im schönen Sauerland nahe Edersee/Kellerwald gegönnt. Kurze fünf Tage, gespickt mit Wandern, Wellness und leckerem Essen liegen hinter uns und wir haben keine einzige Kalorie bereut. Wir, vier "best ager", und vier hündische Mädels (Ömmm, drei davon "mir") verbrachten viele Kilometer auf langen Touren durch den Kellerwald (z.B. Hagenstein- oder Bösenbergroute), viel Zeit im Wellnessbereich des nicht nur für Hundehalter wunderbar gelegenen, sehr hundefreundlichen Hotels "Freund" (Vöhl/Oberorke) und im Hotel eigenen Restaurant mit sehr guter Küche!
Das Wetter hielt nicht nur Gutes für uns bereit, aber das minderte zu keinem Zeitpunkt unseren Spaß...
(Alles Handyfotos)
Zwei Tage hatten wir allerdings fast strahlenden Sonnenschein (Fotos folgen). Und ansonsten leider halt auch viel Regen... trotzdem hatten auch die Hunde massig Spaß beim Erkunden der fremden und sehr abwechslungsreichen Umgebung. Der Spaß verging ihnen dann allerdings meistens, wenngleich nur kurzzeitig, bei der anschließenden überaus notwendigen Dusche .Tja, und zumindest für die Zweibeiner gab es abends immer volle Entschädigung (nur fürs schlechte Wetter natürlich):
Sheela zeigte, wie bereits im letzten Jahr, äußerst merkwürdige "Platzregeln", nahm meinen Koffer sofort wieder als "Körbchen" ein und fand darüber hinaus, eine Höhle muss her...
Schön war's und erholsam dazu. Nun gehe ich gestärkt neuen Herausforderungen entgegen und freue mich auf das, was da ab Dienstag kommender Woche kommt...
… und war gerade nicht weit von einem hysterischen Anfall entfernt. Im Hinblick auf intolerante Nichthundehalter gegenüber Hunden bin ich ja wirklich einiges gewöhnt, von Anschnautzern, ich solle gefälligst meine Hunde an die Leine nehmen (ohne besonderen Grund) über wüste Beschimpfungen von Fahrradfahrern, die ohne Temporeduzierung an mir vorbeibrettern, ohne mir auch nur den Hauch einer Chance zu geben, meine Maidlis zurückzurufen oder wenigstens auf Distanz ins Platz zu donnern. Auch kann ich sehr gut verstehen, dass mancher Nichthundemensch verärgert über Dauergekläffe, nicht weggeräumten Hundekot oder hündisches Markieren an nahezu jeder (H)Ecke ist, aber was ich gerade erleben musste, war die Krönung alles bisher Erlebten und trieb mir die Tränen der Fassungslosigkeit in die Augen.
Meine Mädels trödelten schnüffelnd während unserer kleinen Nachmittagsrunde auf einem geschotterten Feldweg (!) hinter mir her, wir hatten es nicht eilig und ich war völlig tiefenentspannt. Die Strecke hatte ich so gewählt, dass wir die, natürlich geteerte, Route der - Achtung: Ironie! – SchönwetterundnuramWochendespaziergänger nur zweimal kurz kreuzen mussten. Hinter mir dann plötzlich ein Auto (dessen Insassen vermutlich den „langen“ und mit Tempo 30 belegten Weg durch unser Örtchen zur hier sehr beliebten Straußwirtschaft vermeiden wollten). Sheela weit hinter mir am Wegrand schnüffelnd… ich signalisiere dem Fahrer „STOP“, obwohl ich sicher war, dass er sie gesehen hat. Sheela geht ein paar Schritte weiter und bleibt erneut, versunken in ihrer Welt der Gerüche, stehen (für Blogneulinge: Sheela ist altersbedingt stocketaub!) und der Autofahrer fährt einfach weiter, immer weiter, immer dichter… ich schreie laut, „STOP! STOP!“, stelle mich selbst vor das Auto und sichere Sheela, ein SchönwetterundnuramWochendespaziergänger ruft mir von der geteerten Route aus zu: „Leinen Sie ihre Hunde doch an!“ und ich fassungslos: „Der darf hier doch gar nicht fahren!!! Sind wir Hundehalter denn immer an allem schuld?“. Er: „Ja!“. Ich *Heul*.
Mir fehlt es an Worten, was für eine Gleichgültigkeit gegenüber der Natur (in dem Fall unerlaubter Weg), dem Tier (in diesem Fall dem Hund) und den Mitmenschen (in dem Fall ich). Hauptsache, schnell beim eigenen Schoppen… Na denn, Prost!